Was ist Hippotherapie - wie wirkt sie?
Hippotherapie ist Physiotherapie mit Hilfe des Pferdes, bei der die Übertragung der Bewegung des Pferdes im Schritt auf den Patienten genutzt wird.
Als einzige Therapie in der Vorwärtsbewegung lockert sie die Muskulatur (z.B. bei Spastik), trainiert die Rumpfmuskulatur, fördert Gleichgewicht, Koordination und verbessert dadurch das Gangbild oder den Sitz.
Geeignet ist die Hippotherapie für Kinder ab vier Jahren und für Erwachsene.
Es sollte eine ärztliche Verordnung vorliegen.
Wirkung der Hippotherapie
Der Patient sitzt locker auf dem Pferd und übt keine Einwirkung auf das Pferd aus. Die Gangart "Schritt" fordert vom Patienten gangtypische Reaktionen im Rumpf, wie bei keiner anderen Therapieform. Daraus ergibt sich:
-Es ist die einzige Therapie, die in der Vorwärtsbewegung durchgeführt werden kann, und sie ist somit durch keine andere Therapie zu ersetzen
-Dreidimensionales Rumpftraining, durch die Bewegung des Pferdes, die vom Patienten ständig beantwortet werden muss
-Regulation des Muskeltonus, Lockerung der verkrampften Muskulatur (z.B. Spastik) in Rumpf und unterer Extremität
-Förderung der spontanen Gleichgewichtsreaktion im Rumpf
-Förderung der Koordination und Aktivierung der Rumpfmuskulatur
-Verbesserung des Gangbildes durch gangtypische Bewegungsmuster
-Förderung der selektiven Bewegung in Lendenwirbelsäule und Hüftgelenken
-Verbesserung der Symmetrie
-Verbesserrung der Durchblutung
-Verbesserung der Atemaktivität
Welchen Patienten hilft die Hippotherapie?
-frühkindliche Hirnschädigung mit cerebralen Bewegungsstörungen, z.B. spastische Tetra-, Hemi-, Paraparese ( mehr oder weniger gehfähig bis rollstuhlpflichtig )
-Rumpf- und Extremitäten- Ataxien ( Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen)
-Wahrnehmungsstörungen
-Überlastungsbedingte Lumbalgien bei Spastik/Parese wie z.B. bei Querschnittssyndrom
-Multiple Sklerose (MS)
-Schlaganfall
-Schädelhirntrauma
-Querschnittslähmung
-Spina bifida
sowie weitere neurologische Krankheitsbilder